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2004 Stadthalle wurde zur Manege

Von unserer Mitarbeiterin Annika Korsten

Stolberg. Diesmal sollte alles anders sein. Es wurde auf Spitze getanzt und die Phantasie der Zuschauer wurde auf die Probe gestellt. «Manege frei» hieß es am Sonntag für den Zirkus Turbolento des Ballett-Studios der Stadthalle.
273 Tänzer und Tänzerinnen präsentierten das Resultat aus 22 Wochen harter Probenarbeit.

Ausgangsszene ist die Geschichte eines kleinen Mädchens, das sich in einer Nebenstraße befindet und von seinen Freunden ausgestoßen wurde. Sie verliert ihre Puppe und fällt in einen tiefen Schlaf. Im Traum findet sie eine Zirkuskiste. In ihr entdeckt sie ihre Puppe lebensgroß wieder. Der Traum vom Zirkus kann beginnen.

Bevor es richtig losgehen kann, wird in der Zirkusschule geprobt. Artisten-und Spitzentraining stehen auf dem Programm. Kleine Pinguine huschen über die Bühne und haben ihre ersten Tanzstunden. Die größeren nehmen Ballettstunden und üben noch einmal die Jazzkombinationen. Plakatkleber und Paparazzi treffen die letzten Vorbereitungen bevor die Show beginnen kann.

Dann öffnet sich der Vorhang und in der Manege wird es kunterbunt. Alles ist auf den Kopf gestellt - es herrschen chaotische Verhältnisse. So tanzt das Eiskonfekt durch den Raum, Popcorn dreht und wendet sich von Platz zu Platz, zwei Löwen verlieben sich ineinander, Elefanten treten im Tutu auf und lebensgroße Bananen werden von den Affen geschält - für den Dompteur unmöglich, seine Artisten zu bändigen. Und Bauchladen-Girls verteilen derweil Süßigkeiten im Publikum.

Die Leiterin der Ballettschule, Marion Delonge, hat zusammen mit Nicole Zeitz, die für die Jazzklassen verantwortlich ist, die 40 Programmpunkte einstudiert. Vor allem auf die Choreographie, aber auch auf die schauspielerische Leistung ihrer Schützlinge legten die beiden einen großen Wert.

«Dieses Jahr ist so richtig ein Theater-Feeling aufgekommen. Wir haben sehr unkonventionell gearbeitet. Das macht diese Aufführung so besonders», hebt die Leiterin hervor. Die Tänzer und Tänzerinnen haben mehr getan als man normalerweise für ein Hobby tut. Zum Teil haben sie fünf Tanzrollen übernommen und Extrastunden eingelegt.

Das Endprodukt konnte sich sehen lassen. Ein dreistündiges Programm hat die Zuschauer bei Laune gehalten. Eine Überraschung folgte der nächsten. Modern Dance, Jazz aber auch klassische Elemente wurden in den Zirkuspunkten eingebaut. Hip-Hop-, Rock- und klassische Musik setzten die letzten Akzente.
2004TurbolentoPresse