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2007 Das Hexenei

Stolberg. Es herrscht ein großes Durcheinander. Rund 100 Kinder wuseln quer durch den Raum, eines schlüpft in seinen Tutu, ein anderes lässt sich kunstvoll schminken, einem dritten Kind wird gerade eine Löwenmähne toupiert. Sie alle werden im «Geheimraum» der Stadthalle auf ihren großen Auftritt vorbereitet.

Geheimraum deshalb, weil ein Geheimgang in den Foyerbereich führt. Nochmals so viele Kinder tummeln sich oben auf der Empore.

200 Kinder, die mit rund 20 Erwachsenen auf der Bühne und rund 70 Helfern im Hintergrund ein wunderschönes Märchen erzählen - tanzend erzählen.

«Das Hexenei» heißt das getanzte Märchen. Es ist die zweite Produktion von «Kids on Stage», einem noch jungen Verein, der sich der Förderung von Tanz, Schauspiel und Gesang verschrieben hat.

Tanzprofi Marion Delonge, Vorsitzende des Vereins, hat sich das Märchen ausgedacht. Unterstützt wird das Projekt vom Stadttheater Aachen und dem Ballett-Atelier Alte Zinkhütte.

Es sind die vielen Details, die verraten, wie viel Herzblut in dem Projekt steckt. Monate des Probens sind der Premiere am Samstag vorangegangen. Proben, bei denen auch manch Tränchen floss. «Emotionen sind bei einem solchen Projekt normal», sagt Marion Delonge lächelnd.

Die Kinder sind aufgeregt, freuen sich riesig auf ihren Auftritt. Dann ist es soweit! Luna - die 13 Jahre alte Charlotte Herrendorf - betritt die Bühne. Ihr Tanz ist graziös und selbstvergessen.

Die Kostüme, das Make-up - alles ist perfekt auf die Rolle und die Choreographie abgestimmt. Besonders drollig sind die Minis. Zum Klauen sind die Hasenkinder, die mit Puschel auf dem Popo auf die Bühne hoppeln. «Ich liebe meine Kinder, die sind so süß und mit vollem Einsatz bei der Sache», sprudelt es aus Marion Delonge heraus.

Mit geübtem Auge beobachtet sie hinter der Bühne die Aufführung, gibt mit Gesten Anweisungen. «Die Kinder tanzen zu schnell. Das ist ganz normal, denn durch die Aufregung schlägt ihr Herz schneller, dadurch zählen sie auch schneller», erklärt sie.

Judith Eulerich ist zwölf Jahre alt und schlüpft bei der Aufführung in sechs verschiedene Rollen. «Am Anfang habe ich schon ein bisschen Angst gehabt, dass ich mich mit den Schritten vertue, aber zum Glück ist alles gut gegangen», erzählt das Mädchen.

Das Bühnenbild ist imposant: Zehn mal zwölf Meter. «Für die schwarze Grundierung sind vier Eimer schwarze Farbe drauf gegangen», berichtet Marion Delonge, die auf die schwarze Leinwand eine Waldszene bannte.

Viele Menschen haben ihre Talente zum Wohle des Projektes einfließen lassen. «Es ist toll, wie alle mitmachen», schwärmt Marion Delonge.

Die nächsten Aufführungen sind am Samstag um 16 Uhr und am Sonntag um 11 Uhr.