Info  02402 | 87831

2007 Euphelia, Emelie und die Fledermäuse

Stolberg. Sie sind die wahren Stars in Deutschland: Die Kinder und Jugendlichen von «Kids on Stage», die die Premiere des «Grusical»-Musicals «Bis in alle Ewigkeit» mit großem Erfolg auf die Bühne des Kulturzentrums brachten - nicht ohne dabei in einer kleinen Einlage der «Fledermäuse» das eigene Casting nach TV-Superstar-Vorbild humorvoll auf die Schippe zu nehmen.


Spaß an Gesang, Spiel und Tanz zeigte das rund 30-köpfige junge Ensemble (und natürlich auch die vielen Helfer im Hintergrund) bei der umjubelten Premiere allemal. Selbst dann, wenn einmal ein unbedachter Schritt den Sarg auf der Bühne scheppern ließ, das Ballkleid im Weg war oder ein kleiner Versprecher passierte: Mit jeder Menge professionellem Humor bewältigten die ein wenig Lampenfieber geplagten Jung-Schauspieler nicht nur solch kleine Abweichungen des Skripts, sondern ließen sie gleich zu einem Teil der Aufführung werden, die das Publikum gleich mit Applaus würdigte. Standing Ovations und Jubel waren nach zweieinhalbstündiger Vorführung ein ausdrucksstarker Dank der begeisterten Premierenbesucher, zumeist Verwandte oder Freunde der Akteure, die in Tochter oder Sohn in der Tat kleine Stars entdecken konnten - oder schmunzelnd meinten: «Das ist nicht gespielt, sondern wie zuhause».

Und damit war vor allem die Emotion und der Ausdruck gemeint, wie das Ensemble die Geschichte vom kleinen Vampir Euphelia aus der Welt der Schatten und dem Menschenkind Emelie aus der Welt des Lichts, die getrieben von Hoffnung und Sehnsucht nach dem Unbekannten in die Welt des Anderen wollten, auf die Bühnenbretter brachte, die jetzt die Welt für die Künstler bedeutete, die ein Jahr lang auf diesen Abend hingearbeitet hatten. Allen Respekt; es hat sich gelohnt. Spannend, kurzweilig und liebevoll bis ins Detail wurde diese Geschichte über Freundschaft, Respekt und Gefühle aus der bissigen Welt der Vampire serviert.

Da hatte das Team um Gesamtleiterin Nicole Zeitz in Zusammenarbeit mit dem Ballett-Atelier, dem Theater Aachen sowie der Viktoriaschule ganze Arbeit geleistet bis hin zu den - wegen des Schauspielerandrangs größtenteils doppelt - besetzten Rollen. Beispielsweise mit der wie für die Euphelia geschaffenen Eva Kaussen oder mit Cedric Braun, dem finsteren Grafen Vladimir mit toller Stimme und großem Herzen, zu dem im Happyend die zuvor aus der Unterwelt geflüchtete Fee Diadora zurückkehrt. Natürlich erst nach einigen Verwirrungen. Denn der Graf hielt die Fee gefangen, die erst wieder in die Welt des Lichts gelangte durch die Neugierde der Euphelia, die wiederum der faszinierten Emelie von der Welt des Schattens berichten konnte. Dies alles wunderbar gemixt mit den Szenen von guten und bösen Freunden, besorgten Eltern, rassigen Tänzen eines gut aufgelegten Ensembles und nicht zu guter Letzt den «Fledermäusen», die die Rahmenhandlung erzählten und mit Pfiff kommentierten.

Dickes Lob gab es auch von Udo Rüber und Michael Schmitz-Aufterbeck, Verwaltungsdirektor und Generalintendant des Aachener Theaters, für die Vorstellung. «Das hat richtig Spaß gemacht», schwärmten sie noch bei der anschließenden Premierenfeier im «Piano» in der Altstadt.

Recht haben sie; es war großes Musical, das die jungen Künstler zeigen, und das am Samstag und Sonntag nochmals um 18 Uhr im Kulturzentrum erlebt werden kann (Karten unter der Rufnummer 02402/87831).